Mehrmals um den Erdball und weiter in der 2. Bundesliga
Wir können auf eine tolle Segelflugsaison zurückblicken. Insgesamt flogen wir knapp 80.000 Kilometer nur mit der Energie der Sonne.
Denn mit dem Beginn der Thermikaufwinde wird das Segelflugzeug einmal auf eine Starthöhe geschleppt, danach geht es stundenlang und über hunderte von Kilometern nur von der Sonne angetrieben, meistens über Hessen, Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz. Der größte Flug im vergangenen Jahr mit Start vom Flugplatz Reinheim gelang Volker Polhaus. Mit seiner ASH26 absolvierte er am 29. Mai eine Strecke von 781 Kilometern. Seine Flugzeit betrug 8:12 Stunden.
Einen großen sportlichen Erfolg verbuchten wir als Mannschaft: Die FSVOR-Piloten haben sich mit Rang sechzehn von 30 teilnehmenden Mannschaften den Klassenerhalt in der 2. Segelflug-Bundesliga gesichert. Mit guten Platzierungen gleich zu Beginn der Saison konnten wir uns früh im Mittelfeld etablieren. Damit fliegen wir auch im kommenden Jahr in der zweithöchsten deutschen Liga.
In der Segelflug-Liga kommt es auf Geschwindigkeit an: die Piloten versuchen, in einem Zeitfenster von zweieinhalb Stunden Wetter und Landschaft optimal zu nutzen, um mit Hilfe von Aufwinden eine möglichst große Distanz zurückzulegen. Die beste Rundenplatzierung gelang bereits in der zweiten Runde mit Rang 5: Lars Krause (99km/h), Bernhard Nacke (93km/h) und Johannes Bauer (93km/h) erzielten jeweils eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp unter 100 Stundenkilometern bei Flügen in Aufwindreihungen über der Bergstraße und dem Pfälzer Wald. Besonders freut uns, dass unsere jungen, selbst ausgebildeten Piloten mitmachen und mitfiebern bei der Jagd nach Aufwinden.
Opa-Wolf-Pokal 2021
Mit guten Platzierungen im Mittelfeld haben sich unsere Segelflieger beim Opa-Wolf-Pokal beteiligt. Nicole Geb erzielte mit Rang neun die beste Reinheimer Platzierung. Den Sieg des traditionsreichen Ziellandewettbewerbs sicherte sich heuer Timo Schulz aus Vielbrunn. Die Mannschaftswertung entschieden die Lokalmatadoren aus Bensheim für sich. Der dieses Jahr in Bensheim ausgetragene "Opa-Wolf"-Pokal kürt den Piloten, der es am schafft, das Segelflugzeug so nah wie möglich an einem festgelegten Punkt zu landen. 45 Piloten aus den umliegenden Segelflugvereinen Vielbrunn, Heppenheim, Obernau, Reinheim und Bensheim nahmen teil. Während des Wettbewerbs müssen die Piloten über den Tag verteilt in mehreren Durchgängen mit wechselnden Windverhältnissen zurechtkommen und ihren Landeanflug vorausschauend anlegen. Jeder Meter Abweichung vom Zielpunkt wird mit Punktabzug geahndet.
Der freundschaftlich ausgetragene Wettkampf hat einen durchaus ernsten Hintergrund: Findet ein Segelflieger nicht mehr die zum Weiterflug notwendigen Aufwinde und befindet er sich zu weit von Flugplätzen entfernt, muss er sich eine geeignete Landemöglichkeit in der näheren Umgebung suchen. Da die Äcker und Wiesen meist kleiner sind als die üblichen Flugplätze, muss der Pilot sein Flugzeug so gut beherrschen, dass er das Flugzeug auf der kleinen Landefläche sicher zu Boden bringt.
Nico Weis gelang ein hervorragender Flug mit wenigen Zentimetern Abstand zur weißen Zielmarkierung.
Erfolgreiche Premiere: Piloten messen sich im fliegerischen Mehrkampf
Julian Braun und Co-Pilot Leo van der Piepen haben die 1. Reinheimer Ultraleicht-Rally für sich entschieden. Beim ersten Vergleichsfliegen der Ultraleicht-Flieger setzten sich die beiden an den vergangenen zwei Wochenenden gegen acht Teams in vielfältigen Aufgaben durch.
Zu Beginn wurden die Teilnehmer zu Luftrecht, Technik und Aerodynamik theoretisch geprüft. Anschließend ging es jeweils für eine knappe Stunde in die Luft. Hierbei waren vor allem navigatorische Aufgaben zu lösen und zeitgenaues Fliegen zu demonstrieren. So mussten die Teilnehmer etwa ein bestimmtes Gebäude anhand von Koordinaten und einer Verwirrung stiftenden Landkarte finden. Bei der Angabe der Dachflächen des zu findenden Gebäudes zeigt sich, dass die Teilnehmer sehr unterschiedliche Ziele identifiziert hatten (richtige Lösung ist drei, Antworten der Piloten: zwischen 1 und 10). Abschließender Höhepunkt war ein sekundengenau zu absolvierender Zielüberflug. Klaus Groth und seiner Co- Pilotin gelang dies mit nur drei Sekunden Abweichung. Anschließend folge eine Ziellandung und das exakte Einparken des Flugzeugs. Hier sammelte das Siegerduo Braun/van der Piepen mit dem Bestwert von lediglich acht Zentimetern Abweichung vom Idealwert wichtige Punkte. Um die Zusammenarbeit zwischen Ultraleicht-Piloten und Segelfliegern innerhalb des Vereins zu stärken, erhielten gemischte Teams einen Bonus im Form von Extra-Punkten. Fast alle Teams machten davon Gebrauch und erfüllten so das Ziel des Veranstalter-Duos Torsten Bertram und Kilian Wrobel.
Die Siegerehrung im Rahmen einer Grillfeier vollzog Stadtrat Karlheinz Flatten vor und überbrachte dabei eine großzügige Spende der Stadt Reinheim. Gefördert wurde die Veranstaltung zudem vom Hessischen Ministerium des Inneren und für Sport. Der Dank gilt Stadt Reinheim und dem HMdIuS, in erster Linie aber den Organisatoren Torsten und Kilian für die hervorragende Veranstaltung.
V.l.n.r oben: 2. Platz Klaus Groth, Sieger Julian Braun/Leo van der Piepen, 3. Platz Olaf Buchner/Jan Wahle. Unten: Stadtrat Karlheinz Flatten, 1. Vorsitzender Mark Kleinschmidt, Organisatoren Kilian Wrobel/Torsten Bertram
Aufregende Zeiten!
Es ist immer ein spannendes Ereignis
Wir sind wieder bereit für euch
Saisonhöhepunkt in Franken
Partnerschaft unter Reinheimern
V.l.n.r. Max Schober, Lutz Gerhardt, Mark Kleinschmidt
Punkten in der Segelflug-Liga
Aufgrund wechselhafter Runden-Ergebnisse im bisherigen Saisonverlauf sind die Punkte wichtig, um den Abstand zu den Abstiegsplätzen weiter auszubauen. Nach 8 von 15 Runden liegen wir auf dem 18. Rang von 30 teilnehmenden Vereinen.
Hans-Jürgen Schmidt, ansonsten auch immer für einen schnellen Bundesliga-Flug gut, erkannte die großräumig und über mehrere Tage anhaltende gute Segelflug-Wetterlage mit nicht zu warmer Luft und leicht bewölktem Himmel. Der Lindenfelser startete am Freitagmittag zu einem zweitägigen „Wandersegelflug“, inklusive Schlafsack und Zahnbürste im ohnehin engen Segelflugzeug-Cockpit. Am Freitag flog er von Südhessen nach Baden-Württemberg in die Gegend von Schwäbisch Hall und anschließend bis hinter Erlangen. Nach einer Übernachtung am Flugplatz Burg Feuerstein trat er am Samstag rechtzeitig vor den drohenden Gewittern den Rückflug nach Reinheim an.
V.l.n.r. Lars Krause, René Kernbach, Bernhard Nacke