Wettbewerbe und Meisterschaften

Der Streckensegelflug bildet die fortgeschrittene Form des Segelflugs. So sind in Mitteleuropa Strecken von über 1000 km erreichbar.

Dezentrale Meisterschaften (Distance)

Unter Streckenflug im eigentlichen Sinn versteht man das Fliegen außerhalb der unmittelbaren Umgebung des Heimatflugplatzes. Dazu planen die Piloten morgens eine möglichst große Strecke, zumeist Dreiecksflüge mit drei oder vier Wendepunkten. Die Wetterinformationen entscheiden dabei über Größe und Richtung des geplanten Flugs.Nachdem die Wendepunkte ausgewählt wurden, werden diese mit ihren Koordinaten in das Satelliten-Navigationssystem, den sogenannten Logger, eingegeben. Dieser Logger dokumentiert die geflogene Strecke, indem er ca. alle 3 Sekunden die Koordinaten des Flugzeugs und damit die Position abspeichert. Nach dem Flug liest der Pilot den Logger aus und lädt den Flug zur Wertung in's Internet.

Gestartet wird wie gewohnt im Windenstart oder Flugzeugschlepp. Nach Erreichen der Ausgangshöhe geht es auf die Suche nach Aufwinden, um die Strecke zu absolvieren. Nicht immer gelingt die gestellte Aufgabe. Eine Landung fernab des Heimatflugplatzes mangels Aufwind gehört zum Segelfliegen dazu und ist keine Notlandung.

Die Deutsche Meisterschaft im Streckensegelflug ist ein dezentrale Meisterschaft, die die ganze Flugsaison über läuft. Von jedem teilnehmenden Piloten werden die besten 3 Flüge (mit Punkten) gewertet. Am Jahresende ist der Punktesieger der Deutsche Meister in der jeweiligen Wettbewerbsklasse. Damit die unterschiedlichen Segelflugzeuge vergleichbar gemacht werden können, ordnet man sie in Wettbewerbsklassen ein.

Bei dieser dezentralen Wettbewerbsform kann jeder Pilot teilnehmen ohne eine spezielle Qualifikation zu benötigen. Damit wird der Segelflugsport seiner Eigenschaft als Breitensport gerecht.

 

 

Zentrale Meisterschaften (Speed)

Neben der oben beschriebenen Form werden Wettbewerbe wie Regionalmeisterschaften und Deutsche Meisterschaften zentral ausgetragen. Wer sich hier ganz vorn platziert kann in die Nationalmannschaft aufrücken und an internationalen Wettbewerben teilnehmen.

Dazu stellt ein Flugplatz den Austragungsort dar und die qualifizierten Piloten reisen mit ihren Flugzeugen an, um daran teilzunehmen. Die Dauer des Wettbewerbsliegt zwischen 10 und 14 Tagen. Bei deutschen Meisterschaften nehmen bis zu 100 Flugzeuge in verschiedenen Wertungsklassen teil.

Beim morgendlichen Briefing wird von Metereologen das Wetter beschrieben und die Wettbewerbsleitung schreibt als Tagesaufgabe eine bestimmte Strecke mit vorgegebenen Wendepunkten aus. Nachdem das komplette Teilnehmerfeld in die Luft geschleppt worden ist, wird die Startlinie (ähnlich einem Regattastart beim Segeln) freigegeben. Von diesem Moment an hat jeder Pilot ein Zeitfenster von ca. 1,5 Stunden, in dem er selbst entscheiden kann, wann er die Startlinie überfliegt und die Zeit zu laufen beginnt. Es kann also gepokert und taktiert werden, bevor das Luftrennen beginnt.

Ziel ist es, die Aufgabe am schnellsten zu absolvieren. Die für die jeweilige Tagesaufgabe vergebenen Punkte werden am Ende des Wettbewerbs addiert und der Sieger steht fest. Reinheimer Piloten sind immer wieder bei Deutschen Meisterschaften und Hessischen Landeskadern vertreten.